Angst vor Fehlern in der Bewerbung

Angst vor Fehlern in der Bewerbung

Im Rahmen des Coachings hat mir kürzlich ein Klient berichtet, dass er Angst vor Fehlern im Anschreiben seiner Bewerbung hat. Immer wieder würde er lesen, dass Personaler aus Fehlern im Anschreiben die spätere tatsächliche Arbeitsleistung und -qualität ableiten und damit die Erfolgsaussichten der Bewerbung rapide sinken bzw. schon bei null sind.

Meine persönliche Meinung als Coach und langjährige Führungskraft ist, dass jeder sehr genau differenzieren sollte. Natürlich müssen grundlegende Punkte, wie Adresse oder Ansprechpartner fehlerfrei sein. Und natürlich muss sich der Bewerber ausgiebig mit der Stellenausschreibung befassen und für sich prüfen, inwieweit er die Anforderungen erfüllt und er sich langfristig mit dem Unternehmen und den Aufgaben identifizieren kann.

Was passiert aber, wenn sich trotz mehrfacher Kontrolle ein Rechtschreibfehler in das Anschreiben einschleicht? Inwieweit wird die Bewerbung aufgrund des Fehlers aussortiert und der Kandidat / die Kandidatin wird bei passender Eignung nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Wer traut sich denn zu, aufgrund eines Rechtschreibfehlers abzuleiten, wie ein Arzt im späteren Berufsleben seine Patienten behandeln oder ein Vertriebsmitarbeiter seien Kunden beraten wird? Und was passiert, wenn ein Bewerber aufgrund seiner fehlerfreien Bewerbung eingestellt wird und im Arbeitsalltag passiert ihm trotzdem ein Fehler? Puuuh, das dürfe ja gar nicht geschehen. Inwieweit wird dann ggf. der Personaler entlassen, weil er möglicherweise den falschen Bewerber eingestellt hat?

Meine Tipps und Anregungen

  • Analyse der Stellenanzeige
  • Drucken Sie sich die Stellenanzeige aus
  • Lesen Sie die Anzeige in Ruhe durch und notieren Sie sich Ihre ersten Gedanken und Eindrücke. Was geht Ihnen beim Lesen direkt positiv durch den Kopf?
  • Markieren Sie sich die Übereinstimmungen der Anforderungen aus der Stellenbeschreibung und aus Ihrem Wissen und Lebenslauf
  • Anschreiben
  • Verzichten Sie auf klassische Fehler in der Formulierung, wie z.B. „hiermit bewerbe ich mich“
  • Möglicher Aufbau des Anschreibens:
  • Absatz – kurzes Statement zur Motivation; Intro; Bezug zur Stelle herstellen
  • Absatz – was habe ich bisher gemacht; keine Wiederholung des Lebenslaufes; ebenfalls Bezug zur neuen Stelle herstellen
  • Absatz – ausführliche Motivation und Erwartungen; wie möchte ich zukünftig arbeiten, was reizt mich an der neuen Stelle
  • Drucken Sie sich Ihr Anschreiben aus
  • Lesen Sie sich das Anschreiben am nächsten Tag in Ruhe durch
  • Kontrollieren Sie die Kontaktdaten des Arbeitgebers und die persönliche Anrede
  • Geben Sie das Anschreiben einer dritten Person zum Korrekturlesen
  • Ggf Rechtschreibung und Grammatik Prüfung von Word (F7)